DJ Meeting Berlin
relaunch

Metering, leider selten beachtet!
by Andy Stevens
leider wird es von den meisten DJs nicht beachtet: Die dB-Anzeige auf dem DJ-Mixer. Zugegeben, bei sehr vielen DJ-Pulten ist es mehr ein Mäusekino oder Schätzeisen, 4 LEDs sollen nun optisch Aufschluss über die Lautstärke geben. Völlig undenkbar. Auf der anderen Seite sind neue oder junge DJs mehr darüber bedacht, wie sie den Gästen etwas vorhampeln und hektisch so tun, als ob sie an irgendwelchen Knöpfen drehen. Die Anzeigen scheinen mehr als Lichtquelle zu dienen. Denn nichts ist “schöner” als wenn alles leuchtet. Irgendwann kommt der Moment, wo der DJ auf den Tontechniker zugeht und ihn fragt, warum seine Performance so schlecht klingt. Nun ist so ein Tontechniker etwas schlauer als der Knöpfchendrücker auf der Bühne, denn der hat einen Limiter zwischen DJ-Pult und PA geschaltet um sein Equipment zu schonen. Dem DJ scheint das aber zu leise zu sein und dreht voll auf. Tja, Schade eigentlich. Machen wir uns doch mal ein paar Gedanken:
Spielt ein Song mit 0dB ist das völlig in Ordnung. Nun nähern wir uns aber dem Break und müssen den nächsten Song einmixen. Dieser Song wurde (wenn auch leider selten) auch bei 0dB eingestellt. Der zweite Kanal auf dem Mixer wird nun aggressiv bis auf Anschlag geknallt und wir haben nun +6dB auf der Anzeige. +6dB bedeutet doppelte Lautstärke. Die Gäste hören ganz deutlich das hier was passiert. Nun wird als “Zugabe” noch der Bass aufgedreht - Peng nochmal +6dB. Nun liegen auf der Summe schon +12dB an. “Herrlich, richtig schön laut” und verzerrt auf der DJ-Abhöre (Diese läuft nicht durch einen Limiter). Hätte der DJ nur einen kurzen Moment auf seine Anzeige gesehen, hätte er bemerkt, dass die Gäste nun ein ganz schlimmes Signal auf die Ohren bekommen. Aber egal. Das Gezappel ist viel wichtiger. Schließlich müssen die Leute sehen was für ein “heißer Typ” ich auf der Bühne bin.
Zugegeben, nicht immer ist der DJ schuld, sondern auch die Hersteller einiger DJ-Mixer. Es gibt Peakmeter die eine ganz schlimme Ballistik aufweisen. Sie zeigen viel zu schnell an oder sind viel zu kurz und ungenau. Ich werde es nie begreifen, warum hier auf Herstellerseite nicht mehr Augenmerk gelegt wird. Insbesondere bei sog. Marktführern. Die Geräte sind überteuert, das Innenleben besteht zu 90% aus Chinaware und wenn es zu Problemen kommt, sind sie nicht wirklich servicefreundlich. Doch das ist ein anderes Thema. Zurück zum Wesentlichen.
Wie kann ein DJ nun dafür sorgen, dass seine Performance auch gut klingt? Das ist im Grunde nicht schwer. So ziemlich jeder DJ-Mixer verfügt über eine Peak-Anzeige. Diese schaltet meist auch um, wenn die PFL Taste gedrückt wird. Der DJ sieht nun den Pegel von dem Signal welches er gerade vor hört. Hier sollte man schon drauf achten, dass die Anzeige bei 0dB bleibt. Ist das nicht der Fall gibt es den “Gain” Regler. Dieser bestimmt die Vorverstärkung. Bitte so einstellen das 0dB an den lautesten Stellen nicht überschritten werden. Wenn man nun an die Stelle kommt wo der nächste Song einsetzen soll, ist es hilfreich nicht immer sofort den Regler an den Anschlag zu fahren. Lieber mal etwas langsamer und die Ohren auf. Man kann auch den anderen Fader etwas zurücknehmen.
Das ganze bringt zwei Vorteile:
1. Der Sound wird nicht übersteuert und
2. der Tontechniker und die Gäste werden es Euch danken.
In diesem Sinne…



 
 
 
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